Den perfekten Firmennamen finden
Du stehst vor deiner Selbstständigkeit und suchst noch nach dem passenden Namen für dein Unternehmen? In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du den perfekten Firmennamen findest und was du rechtlich beachten musst.
Ein Firmenname, der bleibt
Die Wahl des Firmennamens ist eine der ersten wichtigen Entscheidungen, die du bei der Gründung deines Unternehmens treffen musst. Ein guter Firmenname repräsentiert nicht nur dein Unternehmen, sondern beeinflusst auch, wie potenzielle Kunden dein Angebot wahrnehmen. Aber wie findest du den richtigen Namen, und welche rechtlichen Aspekte solltest du beachten?
In diesem Artikel geben wir dir praktische Tipps und erklären dir Schritt für Schritt, worauf es bei der Namenswahl ankommt.
Die Bedeutung des Firmennamens
Ein Firmenname ist nicht einfach nur ein Etikett, sondern das Herzstück deiner Marke. Er entscheidet darüber, wie Kunden dich wahrnehmen und ob sie sich an dich erinnern. Der Firmenname ist der erste Eindruck, den du bei deinen potenziellen Kunden hinterlässt – und wie wir wissen, zählt der erste Eindruck oft am meisten.
Ein guter Firmenname sollte einzigartig, klar und leicht wiederzuerkennen sein. Namen wie Apple oder Tesla sind kurz, prägnant und bleiben im Kopf hängen. Sie heben sich von der Konkurrenz ab und schaffen sofort eine emotionale Verbindung. Doch was passiert, wenn dein Name zu generisch ist oder zu kompliziert klingt? Deine Kunden könnten dich schnell vergessen oder dich mit anderen Unternehmen verwechseln. Wenn du z. B. „Tech Solutions GmbH“ gründest, wirst du im Meer der „Techs“ untergehen.
Achte darauf, dass dein Firmenname nicht nur im eigenen Land, sondern auch international funktioniert, besonders wenn du Expansionen planst. Namen wie Coca-Cola sind weltweit bekannt, aber Missverständnisse durch kulturelle Unterschiede können immer noch vorkommen. In China musste der Name ursprünglich angepasst werden, da er dort unglücklicherweise „Beiß die Wachsbirne“ bedeutete. Solche Fehler können schnell behoben werden – aber besser, du vermeidest sie von Anfang an!
Bevor du dich endgültig entscheidest, solltest du unbedingt eine gründliche Prüfung deines Firmennamens vornehmen.
Rechtliche Voraussetzungen in der Schweiz
In der Schweiz gibt es klare rechtliche Vorgaben für die Wahl des Firmennamens, die sich nach der Rechtsform deines Unternehmens richten. Dabei spielt es eine große Rolle, ob du eine Einzelfirma, eine GmbH oder eine AG gründest. Jede dieser Rechtsformen bringt spezifische Anforderungen mit sich, die du unbedingt beachten solltest, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
Einzelfirma – Was ist erlaub und was nicht?
Wenn du eine Einzelfirma gründest, musst du bestimmte Vorschriften befolgen, die im Obligationenrecht (OR) festgelegt sind. Der wichtigste Punkt hierbei: Der Name deines Unternehmens muss den Familiennamen des Inhabers enthalten. Zusätzliche Fantasie- oder Sachbezeichnungen sind erlaubt, aber es ist wichtig, dass der Firmenname immer klar zeigt, wer der Inhaber ist.
- Beispiel 1: „Peter Meier Gartenpflege“ ist ein korrekter Name für eine Einzelfirma, da der Familienname „Meier“ klar enthalten ist.
- Beispiel 2: „Blumenservice Zürich Meier“ wäre ebenfalls zulässig, da der Name des Inhabers mit der Art des Unternehmens kombiniert wurde.
Nicht erlaubt ist es, den Firmennamen so zu gestalten, dass er den Eindruck erweckt, dass hinter dem Unternehmen mehrere Personen oder eine Gesellschaft stehen. Begriffe wie „Group“, „Team“ oder „International“ sind daher unzulässig.
Beispiel: „Meier Gartenpflege Group“ wäre nicht erlaubt, da der Zusatz „Group“ suggeriert, dass es sich um ein größeres Unternehmen oder eine Gesellschaft handelt, was bei einer Einzelfirma nicht der Fall ist.
GmbH und AG – Was ist erlaubt und was nicht?
Bei der Gründung einer GmbH oder AG hast du mehr Freiheiten bei der Namenswahl. Der Firmenname kann Fantasienamen, Sachbezeichnungen oder geografische Begriffe enthalten. Allerdings muss der Name die Rechtsform klar kennzeichnen – also der Zusatz „GmbH“ oder „AG“ ist verpflichtend.
- Beispiel GmbH 1: „Blumenstrauß GmbH“ ist zulässig, weil der Name auf das Geschäftsfeld hinweist und die Rechtsform korrekt angegeben ist.
- Beispiel GmbH 2: „Zürich Media GmbH“ wäre ebenfalls erlaubt, da es sich um eine geografische Bezeichnung in Verbindung mit der Geschäftstätigkeit handelt.
- Beispiel AG 1: „Schreinerei Hettlingen AG“ ist zulässig, weil der Name sowohl das Geschäftsfeld (Schreinerei) als auch den geografischen Standort (Hettlingen) beinhaltet und der Rechtsformzusatz korrekt ist.
- Beispiel AG 2: „Swiss Innovations AG“ wäre erlaubt, weil der Begriff „Swiss“ geografisch ist, aber keinen Täuschungscharakter hat, sofern das Unternehmen tatsächlich in der Schweiz ansässig ist.
Wichtig ist, dass der Firmenname keine Täuschungen verursachen darf. Der Name darf also keine falschen Vorstellungen über die Größe oder die Art des Unternehmens wecken.
- Beispiel: „Global Consulting GmbH“ wäre nicht erlaubt, wenn das Unternehmen tatsächlich nur in einem regionalen Umfeld tätig ist und keinen globalen Bezug hat.
Logo und URL
Es ist bei Einzelfirmen, GmbHs und AGs nicht zwingend notwendig, dass der Familienname oder der vollständige Firmenname im Logo oder in der URL enthalten ist. Du kannst ein kreatives Logo entwickeln und deine Webdomain frei wählen, solange der offizielle Name auf allen geschäftlichen Dokumenten wie Rechnungen, Verträgen und im Handelsregister korrekt angegeben ist.
- Beispiel: Das Unternehmen „Peter Meier Gartenpflege“ könnte das Logo und die URL „greenservice.ch“ verwenden, solange der offizielle Name in der Geschäftskorrespondenz klar erkennbar ist.
Wie du den richtigen Firmennamen findest
Die Suche nach dem perfekten Firmennamen ist ein entscheidender Schritt bei der Gründung deines Unternehmens. Der Name sollte nicht nur deine Marke widerspiegeln, sondern auch einprägsam, leicht auszusprechen und einzigartig sein. Es gibt viele kreative Ansätze, um einen solchen Namen zu finden. Hier sind einige bewährte Methoden, die dir helfen können:
Brainstorming und Kreativitätstechniken
Ein bewährter Ansatz, um kreative Ideen zu entwickeln, ist das Brainstorming. Setz dich mit deinem Team, Mitgründern oder Freunden zusammen und notiert alle möglichen Ideen, die euch in den Sinn kommen. Der Schlüssel dabei: Alle Ideen sind zunächst erlaubt, auch die verrücktesten Vorschläge! Du wirst überrascht sein, wie sich aus einer scheinbar unpassenden Idee doch ein passender Firmenname entwickeln kann.
Stelle dir folgende Fragen:
- Welche Begriffe beschreiben meine Produkte oder Dienstleistungen am besten?
- Welche Werte und Emotionen möchte ich vermitteln?
- Gibt es Wörter, die positive Assoziationen wecken und gleichzeitig eine Verbindung zu meiner Marke haben?
Wortkombinationen und Fantasienamen
Ein weiterer Ansatz ist das Kombinieren von Wörtern, die auf dein Unternehmen hinweisen. Du kannst Begriffe aus deiner Branche mit Fantasienamen kombinieren, um etwas Einzigartiges zu schaffen. Ein Vorteil von Fantasienamen ist, dass sie häufig noch nicht im Handelsregister eingetragen oder markenrechtlich geschützt sind. Sie sind daher oft einfacher zu registrieren.
- Beispiel 1: „TechRider“ für ein Unternehmen, das Software für die Logistikbranche entwickelt.
- Beispiel 2: „EcoLuxe“ für eine nachhaltige Luxusmarke.
Namen mit Bedeutung
Ein erfolgreicher Firmenname hat oft eine tiefere Bedeutung oder erzählt eine Geschichte. Namen wie „Nike“ (inspiriert von der griechischen Siegesgöttin) oder „Amazon“ (Symbol für Größe und Weite) sind Beispiele dafür, wie ein gut durchdachter Name zur Marke wird.
Denk darüber nach, welche Geschichte du mit deinem Firmennamen erzählen möchtest. Gibt es kulturelle oder mythologische Bezüge, die zu deiner Vision passen? Oder kannst du einen Begriff aus einer anderen Sprache verwenden, der deine Werte unterstreicht?
Unterstützung durch Online-Namensgeneratoren
Wenn dir und deinem Team beim Brainstorming keine kreativen Ideen mehr einfallen, kannst du auch auf Online-Namensgeneratoren zurückgreifen. Diese Tools bieten oft Vorschläge basierend auf Stichwörtern, die du eingibst. Beliebte Generatoren wie „NameMesh“, „Shopify Business Name Generator“ oder „Panabee“ können dir kreative Impulse geben. Es ist jedoch wichtig, die Vorschläge sorgfältig zu prüfen, um sicherzustellen, dass sie zu deiner Marke passen und nicht bereits registriert sind.
Was du beim Firmennamen unbedingt prüfen solltest
Die Wahl eines Firmennamens ist nicht nur eine kreative Aufgabe, sondern auch ein rechtlicher Prozess. Es gibt einige wichtige Schritte, die du unbedingt unternehmen solltest, bevor du deinen Namen finalisierst, um spätere Probleme und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Handelsregister- und Markenrechtliche Prüfung
Der erste Schritt, um sicherzustellen, dass dein gewünschter Firmenname noch verfügbar ist, ist eine Prüfung im Handelsregister. In der Schweiz kannst du über das Zentralregister Zefix nachsehen, ob bereits ein Unternehmen mit einem ähnlichen Namen registriert ist. Dies ist besonders wichtig für GmbHs und AGs, deren Firmennamen sich von allen bereits eingetragenen Unternehmen in der Schweiz deutlich unterscheiden müssen.
- Beispiel: Wenn dein Unternehmen „Blumenstrauß GmbH“ heißen soll, musst du sicherstellen, dass es kein anderes Unternehmen in der Schweiz gibt, das denselben oder einen sehr ähnlichen Namen trägt, wie „Blumenservice GmbH“. Der bloße Rechtsformzusatz reicht nicht aus, um dich von anderen Firmen abzugrenzen.
Für Einzelfirmen gilt: Dein Firmenname ist nur innerhalb der jeweiligen politischen Gemeinde geschützt. Deshalb ist die Prüfung im Handelsregister vor allem dann relevant, wenn du eine GmbH oder AG gründest.
Neben der Handelsregisterprüfung solltest du auch eine markenrechtliche Prüfung durchführen. Der Name deines Unternehmens könnte bereits als Marke eingetragen sein, selbst wenn er noch nicht im Handelsregister auftaucht. Ein markenrechtlich geschützter Name könnte dir rechtliche Probleme bereiten, falls du denselben oder einen ähnlichen Namen verwenden möchtest.
In der Schweiz kannst du die markenrechtliche Prüfung über das Institut für Geistiges Eigentum (IGE) vornehmen. Es ist ratsam, auch eine internationale Markenprüfung durchzuführen, falls du planst, dein Unternehmen später über die Landesgrenzen hinaus auszubauen. Hierfür bietet sich die WIPO an.
Verfügbarkeit der Domain
In der heutigen digitalen Welt ist es entscheidend, dass dein Firmenname auch online gut funktioniert. Überprüfe deshalb unbedingt die Verfügbarkeit der Domain, die du für deine Website nutzen möchtest. Es wäre ärgerlich, einen großartigen Firmennamen zu finden, nur um dann festzustellen, dass die passende Domain bereits vergeben ist.
- Beispiel: Wenn du den Namen „EcoStyle“ für dein nachhaltiges Modelabel gewählt hast, solltest du sicherstellen, dass auch die Domain „www.ecostyle.ch“ oder „www.ecostyle.com“ noch verfügbar ist.
Internationale Verfügbarkeit
Falls du planst, dein Unternehmen international zu erweitern, solltest du auch prüfen, ob der Name in anderen Ländern verfügbar und geschützt ist. Auch hier spielt die WIPO eine wichtige Rolle, um sicherzustellen, dass du keine markenrechtlichen Konflikte im Ausland riskierst. Zudem solltest du darauf achten, dass dein Firmenname in anderen Sprachen keine negativen oder ungewollten Bedeutungen hat.
Die häufigsten Fehler bei der Namenswahl
Es gibt einige typische Fehler, die viele Gründer bei der Namenswahl machen. Einer der häufigsten Fehler ist es, einen zu generischen Namen zu wählen. Namen wie „Technik Solutions“ oder „Auto Experts“ klingen zwar praktisch, heben sich aber nicht genug ab. Sie sind einfach zu häufig und bleiben nicht im Gedächtnis.
Ein weiterer Fehler ist es, verwirrende oder unklare Namen zu verwenden. Stell dir vor, du gründest eine Marketingagentur und nennst sie „InnoXus Corp.“. Dieser Name klingt zwar futuristisch, aber er sagt nichts über deine Dienstleistungen aus und ist schwer zu merken. Kunden könnten Probleme haben, den Namen zuzuordnen, und du riskierst, dass dein Unternehmen nicht die gewünschte Aufmerksamkeit erhält.
Firmennamen schützen und verwenden
Sobald du den perfekten Firmennamen gefunden hast, ist es an der Zeit, ihn richtig zu schützen. In der Schweiz bietet das Handelsregister automatisch Schutz, sobald du deinen Namen dort eintragen lässt. Für GmbHs und AGs gilt dieser Schutz landesweit, während der Name von Einzelfirmen nur in der jeweiligen Gemeinde geschützt ist.
Um dich noch weiter abzusichern, kannst du deinen Firmennamen auch als Marke schützen lassen. Das bietet dir zusätzliche Sicherheit, vor allem wenn du international tätig bist. Sobald der Name geschützt ist, solltest du ihn in all deinen geschäftlichen Aktivitäten korrekt verwenden – auf Rechnungen, Verträgen und in deiner Kommunikation. Achte darauf, dass der Name konsistent verwendet wird, damit deine Marke klar und professionell wahrgenommen wird.
Fazit
Die Wahl eines Firmennamens ist ein strategischer Schritt, der gut durchdacht sein muss. Du solltest darauf achten, dass dein Name einzigartig, leicht zu merken und rechtlich abgesichert ist. Überprüfe ihn im Handelsregister, sichere dir eine passende Domain und denk darüber nach, ihn markenrechtlich zu schützen.
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